Johann Artlieb, der Gründer der Sektion Tischtennis, hätte im heurigen Jahr seinen 100. Geburtstag gefeiert. Grund genug ein wenig in den Annalen zu blättern und seine Leistungen und seine Taten entsprechend zu honorieren.
Johann war maßgeblich daran beteiligt, dass der Tischtennissport in der Marktgemeinde Langenzersdorf Fuß fassen konnte. Kurz nach dem Kriegsende rief der begeisterte Hobbytischtennisspieler die Sektion Tischtennis ins Leben. Es war eine Zeit, in der Langenzersdorf noch russisch besetzt war. Damit verfügte der seit 1926 gegründete Arbeiter-Turnverein-Langenzersdorf neben den Sparten Kinderturnen, Frauenturnen, Männerturnen und Federball auch über eine Sektion Tischtennis. Diese fand vorerst gemeinsam mit den anderen Sportarten in der heutigen ÖTB-Turnhalle in der Klosterneuburgerstraße ihre Heimat.
Nachdem die ATUS diese Spielstätte 1955 wieder verlor, kam es zur Einstellung des TT-Betriebes. Doch Johann Artlieb ließ nicht locker und startete 1977 einen Neustart mit der Sektion Tischtennis. Er ermöglichte in der Hauptschule ein Training für interessierte Spieler. Die ersten Mitglieder hießen Bauch, Eder, Janoschek, Ebner, Buchmann, Körner und Ernst. Eine starke Lampe hing an einem Kabel provisorisch über dem Tisch.
1978 startete die Sektion Tischtennis erstmals richtig durch und nahm an den Wiener Verbandsmannschaftsmeisterschaften teil. Johann Artlieb blieb dem Tischtennissport stets verbunden. So war er bei den ersten Langenzersdorfer TT-Turnieren stets dabei und ließ es sich auch nicht nehmen die neue Spielstätte unserer Sektion im ehemaligen S-Markt am Hauptplatz zu besuchen.
Als der Schreiber dieser Zeilen 1996 erstmals ein geregeltes Kindertraining für die ATUS Langenzersdorf ins Leben rief, schaute Johann oft vorbei und erfreute sich an den Fortschritten des Nachwuchses. 2002 schloss Johann Artlieb für immer seine Augen. Doch die ATUS Langenzersdorf wird seinen Einsatz, seine Begeisterung und seine Liebe zum Sport ganz allgemein und zum Tischtennis im Speziellen niemals vergessen.
Wir erinnern uns an Johann Artlieb (1920-2002).
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