Kaum zu glauben! Endlich durften die Langenzersdorfer Tischtennisspieler/innen wieder ihr Können bei Landesmeisterschaften zeigen. Die letzten Wiener Meisterschaften fanden im Oktober und November 2019 statt. 2020 mussten die Wettkämpfe ersatzlos gestrichen werden. Im Herbst 2021 war es abermals nicht möglich Wiens größtes TT-Turnier abzuhalten. So musste erstmalig der Mai als Termin herhalten. Die Wiener Meisterschaften bekamen den Beinamen „Nachtrag 2021“. So dürfen sich alle Titelträger fortan Landesmeister/innen 2021 nennen.
Und das lange Warten hat sich für die Langenzersdorfer mehr als gelohnt. Mit satten 30 von 108 möglichen Podestplätzen war man die klare Nummer 1 im Medaillenspiegel des WTTV. Zudem durfte man sich über 6 neue Landesmeistertitel freuen. Hier nahm man unter allen Vereinen hinter dem TTC Flötzersteig Platz 2 ein.

In den U11-Bewerben war man heuer nicht vertreten. Hier wird man jedoch bereits im Herbst mit einer Reihe von Kindern antreten.
Im U13 Bewerb ging es mit den tollen Platzierungen los. Iris Baumgartner durfte sich über Platz 2 im U13-Einzel weiblich und im U13 Doppel freuen. Doppelpartner Christian Szongott kam erstmalig 2 Mal aufs Podest. Neben Platz 3 im U13-Doppel gab es noch Bronze im U15-Doppel mit Partner Moritz Schlager von LSV. Iris Baumgartner hatte damit noch nicht genug Pokale gesammelt. Im U15 Einzel weiblich wurde sie ebenfalls überraschend Dritte. Eine tolle Ausbeute für ihre ersten Landesmeisterschaften.
Der U15 Bewerb stand im Zeichen von Pia Geineder. Die Dreizehnjährige wurde Landesmeisterin im U15 Einzel weiblich. Daneben kam sie an der Seite von Vinzenz Schrödl von WAT Mariahilf im U15 Doppel und im U15-Mix-Doppel ins Finale. Jan Kolbert und Christian Szongott konnten ihre Vorrunde im U15 Einzel souverän überstehen, scheiterten danach in der Hauptrunde. Für Jan kam im U15 Doppel im Viertelfinale das Aus.

Auch im U17 Einzel gaben die Langenzersdorfer Mädchen den Ton an, wenn es darum ging Pokale überreicht zu bekommen. Pia Geineder holte sich im U17 Einzel ihren zweiten Landesmeistertitel. Sie konnte ihre Vereinskollegin Katharina Gstaltner in einem dramatischen 5 Satz-Krimi besiegen. Neben der zweitplatzierten Kathi schaffte es auch Jasmin Baumgartner mit Platz 3 aufs Siegestreppchen. Moritz Pfeifer überraschte mit Platz 3 im U17 Einzel Bewerb einmal mehr positiv.

Im U17-Doppel spielten Kathi und Pia mangels weiblicher Konkurrenz bei den Burschen mit. Sie marschierten überraschend bis ins Finale. Dort hatten sie gegen das Wiener Liga Duo Kahofer/Wyss vom Flötzersteig das Nachsehen. Die Langenzersdorfer Mix-Paare Katharina Gstaltner und Moritz Pfeifer sowie Pia Geineder mit ihrem Mariahilfer Partner Vinzenz Schrödl sicherten sich jeweils Platz 3 im U17 Mix-Doppel Bewerb. Pia war mit 2 Landesmeistertiteln, 2 Vizelandesmeistertiteln und 2 dritten Plätze Langenzersdorfs erfolgreichster Beitrag bei diesen Meisterschaften. Pia war damit auch die erfolgreichste weibliche Starterin dieser Spiele.
Im U19 Mix-Doppel holten sich Katharina Gstaltner und Felix Kampas gemeinsam den nächsten Landesmeistertitel für die ATUS. Mit der stets großartig kämpfenden Lilly Freiheim und dem stark spielendem Moritz Pfeifer gab es zusätzlich einen dritten Platz zum applaudieren. Katharina Gstaltner und Jasmin Baumgartner belegten im U19 Einzel weiblich die starken Plätze 2 und 3. Im U19 Einzel und im U19 Doppel sorgte Felix Kampas mit jeweils dritten Plätzen für weitere Langenzersdorfer Medaillen. Amir Sam Poppenwimmer und Moritz Pfeifer kamen im Doppel auf Platz 4 und scheiterten im Einzel in der Hauptrunde.

Im U21 Bewerb kam nur das Einzel, bei dem jeder gegen jeden spielen musste, zur Austragung. Tobias Koszik startete denkbar schlecht, verlor gegen seinen stark spielenden Klubkollegen Felix Kampas mit 2:3. Danach gewann Tobias Spiel um Spiel und konnte sich am Ende doch noch über den Landesmeistertitel freuen. Felix musste 2 Niederlagen einstecken und rutschte noch vom Podest. Er wurde Vierter.

In der Allgemeinen Klasse gab es Rang 3 für Milena Erak und Tobias Koszik im Mix-Doppel. Diesem ist eine hauchdünne 5 Satzniederlage im Halbfinale voran gegangen. Damit war es mit den 5 Satzniederlagen leider nicht vorbei. Auch die starken favorisierten Langenzersdorfer Doppelpaare Oliver Kolbert und Lukas Koszik sowie Matthias Kral und Tobias Koszik mussten im Viertelfinale mit dem selben negativen Ergebnis von der Platte. Im Einzel schieden Amir Sam Poppenwimmer und Lukas Koszik mit einem Sieg und 2 Niederlagen in der Vorrunde aus. Tobias Koszik kam ohne Schwierigkeiten in den Hauptbewerb. Dort befanden sich bereits seine Wiener Liga Kollegen Matthias Kral, als Nummer 2 gesetzt und Oliver Kolbert, der als Nummer 3 gesetzt war. Tobias zog im Achtelfinale gegen Überraschungsmann David Kirsch den Kürzeren. Matthias Kral verlor gegen Stefan Zaric vom Sportklub.
Oliver Kolbert, der sein Achtelfinale glatt gewann, war somit der letzte verbliebene Langenzersdorfer im Königsbewerb der Wiener Landesmeisterschaften. Oliver bekam es mit Kirsch zu tun. Dieser war vor 15 Jahren ein Spitzennachwuchsspieler, bevor er seine Karriere beendete. Seit rund einem halben Jahr ist er wieder aktiv. Oliver Kolbert, seines Zeichens bereits Wiener Landesmeister des Jahres 2018 hatte mehr zu kämpfen als im lieb war. Am Ende konnte sich Oliver im fünften Satz trotz Beinkrämpfen durchsetzen. Im Halbfinale wartete sein ehemaliger Vereins- und Bundesligateamkollege Martin Schuster. Martin, der 1998, in Olivers Geburtsjahr, seine TT-Karriere in Langenzersdorf begann, wechselte erst in im letzten Sommer von der Spielgemeinschaft Mariahilf-Langenzersdorf zu Wohnpark Alt Erlaa um weiterhin Bundesliga spielen zu können. Oliver und Martin zeigten großartiges Tischtennis, das beiden Akteuren alles abverlangte. Martin Schuster, der 3 Wochen lang auf Grund Corona nicht trainieren konnte, und der etliche 5 Satzpartien im Einzel, Mix-Doppel und Doppel zu bestreiten hatte, merkte man von Satz zu Satz mehr die Strapazen an. Im Gegensatz zu Langenzersdorfs Nummer 1, die sich von den Krämpfen erholt, immer mehr in einen Spielrausch hinein steigern konnte. Am Ende ging Oliver Kolbert als 3:1 Sieger vom Tischtennistisch. Im Finale wartete mit Sportklubs Stefan Zaric ein weiterer Überraschungsmann auf das 23-jährige ATUS-Mitglied. Angefeuert von seinem Betreuer Markus Geineder und den extra angereisten Langenzersdorfer TT-Fans entwickelte sich das Finale zu einer einseitigen Angelegenheit. Zaric bot starkes offensives Tischtennis, aber Oli hatte zu jedem Zeitpunkt das Spiel unter Kontrolle und zumeist die bessere Antwort parat. Unter großem Jubel der anwesenden Zuseher streckte Oliver Kolbert nach rund 20 Minuten Spielzeit beide geballten Fäuste gen Himmel und schrie sich mit lautem Schrei die Freude und den aufgestauten Druck von der Seele. Oliver Kolbert gewann 3:0 und sicherte sich den bedeutendsten Wiener Einzeltitel im Tischtennissport zum nun mehr zweiten Mal.


Obmann Markus Geineder, der Samstag und Sonntag ganze 23 Stunden in der Halle als Betreuer vor Ort war, fand nur lobende Worte für den neuen Wiener Meister, wie auch für alle anderen Schützlinge: "Oliver hat dieses Wochenende Einzigartiges geleistet. Er stand nicht nur am Sonntag mehrere Stunden an der Platte und begeisterte mit tollem Kampgeist und großartigem Spiel die Wiener Tischtennisfans. Nein, Oliver war, anstatt sich für Sonntag zuhause vorzubereiten, bereits am Samstag 13 Stunden als Betreuer in der Halle und für den Langenzersdorfer Nachwuchs als Trainingspartner, als Betreuer und als gute Seele des Vereins aktiv. So ein selbstloses Verhalten zeichnet Champions aus. Wir können uns glücklich schätzen ein solches Vorbild in unserem Verein zu haben. Ich bin mit den Leistungen aller unserer Spieler sehr zufrieden. Alle haben ihre in sie gesteckten Erwartungen erfüllt und sie in einigen Spielsituationen sogar übertroffen. 30 Podestplätze und 6 Titel sprechen für sich! Herzlichen Glückwunsch an unsere erfolgreichen Athleten!"
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